Viehauftrieb

Traditioneller Viehauftrieb im Mai

Landwirtschaft
Weidewirtschaft und Kartoffelbau waren bis 1965 in Steinperf von erheblicher Bedeutung. Hierzu diente das Vogelsberger oder Harzer Höhenvieh. Diese robuste Landrasse hatte lyraförmige Hörner und ein weißes Flotzmaul (Nase). Die harten Klauen machten es möglich die Tiere meistens ohne Beschlag als Zugtiere zu nutzen. Sie hatten eine gute Fruchtbarkeit und lieferten trotz Arbeit täglich bis zu 15 Litern sehr fetthaltige Milch. In den siebziger Jahren waren sie fast ausgestorben. Eine Interessengemeinschaft und der glückliche Umstand, dass bei der Auflösung der Besamungsstaion Gießen einige Portionen Tiefgefrier-Sperma des reinerbigen Bullen "Uwe" gefunden wurden, ermöglichten eine kleine rückgekreuzte Population.
Die Beweidung der schönen Heidelandschaften "Birke" und des "Läuseköppels" mit einem jährlich "gemieteten" Hirten erfolgte ab dem 1.Mai mit täglichem Auf- und Abtrieb (1830 -1968 jährliche Zählungen von 113 bis 225 Rindern). Bis zum Jahr 1950 wurden mit Hilfe von Pferchgemeinschaften auch bis zu 270 Schafen und 100 Ziegen gehalten.



Vogelsberger Rotvieh bei der Arbeit

Hochmodern:
Gummibereifung
am Leiterwagen.
Nur ältere, kräftige Tiere wurden einspännig gefahren.
Manchmal war auch nur eine da, oder der Nachbar als Spanngemeinschaft half mit einer "Leihkuh" aus.
"Strack´s Auust"
Kartoffelsetzen mit 2 und 1 "KS"


Steinperfer Dorfweiden

Auftrieb der Jungrinder im Mai 1964 auf dem heute bebauten Läuseköppel. Daneben stand noch eine zweite großflächige Heidelandschaft auf der "Birke" zur Verfügung. Dorthin gelangte man über den "Keuplatz" durch die herrliche Landschaft des "breiten Wassers", das leider dem Steinbruch zum Opfer fiel.
Richtung Dreihause ofs Läusekeppel: "Maje raus,maje raus,haure gid des Schällvieh raus"
Schefeschahle Erwin zwesche Schneiresch un Keouze  
Informationen zum Roten Höhenvieh hier doppelklicken


Das Rote Höhenvieh

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